Einheitliches Überleitungsmanagement Landkreis Emsland

Modellschwerpunkt
Ältere Menschen
Standort
Emsland, Niedersachsen
Ausgangssituation
Der Landkreis Emslands hat in den Jahren 2011 bis 2013 am Modell „Zukunftsregion Gesundheit“ des Landes Niedersachsen teilgenommen. Im Rahmen dieser Förderung wurde vom Landkreis die Idee eines einheitlichen Überleitungsmanagements aufgegriffen. Eine Expertengruppe der Fachbereiche Soziales / Gesundheit gründete mit ca. 20 Akteuren aus dem Gesundheits- und Pflegewesen einen Arbeitskreis zu diesem Thema. Für die Überleitung von Patienten wurde bisher eine Vielzahl unterschiedlichster Überleitungsbögen verwendet - ohne einheitliche Struktur und Informationsinhalte. So nahm die Überleitung von Patienten zwischen den einzelnen Institutionen viel Zeit in Anspruch. Um eine gezielte Information zu erhalten, mussten sich die Akteure im Gesundheitswesen bei jedem Patienten auf unterschiedlich aufgebaute Überleitungsbögen konzentrieren. Es bestand die Gefahr, bei Übernahme des pflegerischen Auftrages, den Blick auf wichtige Informationen zur pflegerischen Versorgung und zu Schwerpunktthemen der individuellen medizinisch- pflegerischen Weiterversorgung nicht sofort zu erkennen. Auf der Basis der bereits im Landkreis verwendeten Formulare sowie der in Essen und Düsseldorf eingeführten einheitlichen Überleitungsbögen wurde vom Arbeitskreis eine eigene Version entwickelt.
Umfeld
Der eher ländlich geprägte Landkreis Emsland hat ca. 315.000 Einwohner. 2011 waren 17,6% der Bevölkerung über 65 Jahre, mit stetig steigender Tendenz. In der stationären Pflege gibt es zurzeit noch Überkapazitäten, hinsichtlich der hausärztlichen Versorgung könnte es in Zukunft jedoch zu einem Mangel v. a. in kleineren Orten kommen.
Konzept
Für die Überleitung von Patienten zwischen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wurde ein für alle Akteure einheitliches Formular entwickelt, in dem alle relevanten medizinischen und pflegerischen Informationen erfasst werden. Die Bögen können mit den von den Einrichtungen genutzten EDV-Systemen ausgefüllt und per Fax oder mit dem Patienten an die nachfolgende Einrichtung übermittelt werden. Ziel ist es, die Kommunikation zwischen den Akteuren zu vereinfachen, indem Informationen schneller abrufbar sind und um dadurch Versorgungsbrüche und „Drehtüreffekte“ auf Seiten der Patienten zu vermeiden sowie den bürokratischen Aufwand für alle Beteiligten zu minimieren.
Gründungsjahr
2011
Initiatoren
Stadt/Landkreis
Finanzierung
Die Personalkosten der Entwicklung wurden vom Landkreis Emsland getragen. Für die Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen entstand kein zusätzlicher finanzieller Aufwand, da die bundesweit agierenden EDV-Dienstleister die Bögen kostenfrei mit ihrem System kompatibel machten.
Organisationsform
Delegation / Case Management
Modellgröße und Kooperationspartner
Der Arbeitskreis bestand aus ca. 20 Personen aus dem Gesundheits- und Pflegewesen. Weitere Kooperationspartner waren die EDV-Anbieter, die die Formulare kostenfrei mit ihren Systemen kompatibel machten. Das Einheitliche Überleitungsmanagement wird zunehmend von den emsländischen Pflegeeinrichtungen sowie von den meisten Krankenhäusern im Landkreis Emsland genutzt.
Innovative Elemente
Die Einheitlichkeit der neuen Formulare im gesamten Landkreis trägt zu einer besseren Kommunikation zwischen den Akteuren bei, da Informationen zeitnah und leicht abrufbar sind. Dadurch können Versorgungsbrüche und „Drehtüreffekte“ von Patienten beim Übergang in die ambulante Versorgung verhindert werden. Urheberrechte werden vom Landkreis Emsland nicht geltend gemacht. Eine Anwendung des einheitlichen Überleitungsmanagements auf die Nachbarregionen wird angestrebt.
Kontaktdaten
Kurt Brundirs
Landkreis Emsland Ordeniederung 1 49716 Meppen
Telefon: 05931 44-1248
E-Mail: kurt.brundirs@emsland.de
Homepage: www.emsland.de