Gesundheitskiosk Hörstmar

Modellschwerpunkt
Universelles Modell
Standort
Hörstmar
Ausgangssituation
Die gesundheitliche Versorgungsstruktur der alten Hansestadt Lemgo gestaltete sich, nicht zuletzt auch durch den demografischen Wandel und der damit einhergehenden lokalen Verantwortung gegenüber der wachsenden Anzahl älterer Bewohnerinnen, als Herausforderung. So gab es beispielsweise im Ortsteil Hörstmar keine direkt dort angesiedelten Gesundheitsversorger mehr. Die Stadt Lemgo gilt gemeinsam mit den Städten Lage und Leopoldshöhee als LEADER-Region. In diesem Zusammenhang wird der Gesundheitskiosk als LEADER-Projekt mit EU-Fördermitteln subventioniert (LEADER-Region 3L-in-Lippe). Im Rahmen eines kommunalen Beteiligungsprozesses wurde das Thema Gesundheit prioritär gelistet. Es folgte die Durchführung einer Machbarkeitsstudie durch das Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft OWL in engem Austausch mit kommunalen VertreterInnen. Als Ergebnis wurde Ende 2020 für Hörstmar ein Gesundheitskiosk konzipiert und Anfang 2021 als niedrigschwelliges  Versorgungsangebot installiert.
Umfeld
Das Umfeld von Hörstmar ist ländlich geprägt. Die nächstgrößere Stadt ist 5 km entfernt. Es sind im Ortsteil selbst keine ÄrztInnen, Apotheken, Pflegedienst o.ä. ansässig.
Konzept
Der Gesundheitskiosk hat das Ziel, die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung des Ortsteils Hörstmar zu verbessern, PatientInnen stärker einzubinden und vorhandene Ressourcen im Zusammenspiel regionaler Leistungserbringer gezielter zu nutzen. Zwei Pflegefachkräfte informieren und beraten werktags stundenweise in dem „mitten im Dorf“ gelegenen Kiosk zu verschiedensten Anliegen rund um das Thema Gesundheit. Dabei stehen sie in engem Kontakt mit der Akutklinik, niedergelassenen Haus- und Fachärztinnen und -ärzten sowie sonstigen Gesundheitsdienstleistern in der Region. Im Fokus steht die individuelle Stärkung der Gesundheitskompetenz in jedem Lebensalter, dies kann z.B. über Schulungen und Beratungen realisiert werden. Es werden sektorenübergreifenden Strukturen, wie beispielsweise der Etablierung eines Case Managements in Kombination mit der Nutzung digitaler Technik vor Ort vorangetrieben. Dies wird beispielsweise über Unterstützungsangebote für Leistungserbringer und Empfänger von telemedizinischen Anwendungen realisiert. Auch Unterstützungsleistungen für Hausärztinnen und Hausärzte sowie eine verbesserte Koordination der Behandlung soll der Gesundheitskiosk anbieten. Ähnliche Modelle existieren bislang ausschließlich im großstädtischen Bereich. Mit dem Gesundheitskiosk Hörstmar wird ein "Kioskkonzept" erstmals im ländlichen Bereich umgesetzt.
Gründungsjahr
2020
Initiatoren
Gemeinde, Bürgermeister im Rahmen des Vorhabens „Lokale Gemeinsame Entwicklung des ländlichen Raumes“, Klinikum Lippe, ambulante Diakonie .
Finanzierung
Aktuell EU-Fördermittel
Organisationsform
Gesundheitskiosk
Modellgröße und Kooperationspartner
Zwei Teilzeitmitarbeitende im Kiosk selbst angestellt (Altenpflege, Krankenschwester/Kauffrau im Gesundheitswesen). Zu den Kooperationspartnern gehören die Stadt Lemgo, Klinikum Lippe, Diakonie ambulant, Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft OWL.
Innovative Elemente
Der Gesundheitskiosk bietet wohnortnahe Information sowie Beratung und Versorgung zu regelmäßigen Öffnungszeiten an 5 Wochentagen im Dorfbegegnungszentrum Hörstmar an. Es steht die Vermittlung von Gesundheitskompetenz, beispielsweise in Form von validen Gesundheitsinformationen im Fokus. Weitere innovative Elemente: Supportleistungen für Hausärzte, Sektorenübergreifendes Case Management, Translation telemedizinischer Anwendungen, aktives Miteinbeziehen der Bevölkerung.
Kontaktdaten

Anja Rethmeier-Hanke,

Röntgenstr. 18,

32756 Detmold,

Tel 05231 72-5028,

E-Mail: anja.rethmeier-hanke@klinikum-lippe.de