Gesundheitsregionen Niedersachsen

Modellschwerpunkt
Universelles Modell
Standort
Landkreise Emsland, Heidekreis, Wolfenbüttel, Niedersachsen
Ausgangssituation
Die Gesundheitsversorgung findet gewöhnlicherweise dort statt, wo die Menschen leben. Vor diesem Hintergrund sind Landkreise, Städte und Gemeinden besonders herausgefordert, soziale und gesundheitliche Belange der Menschen direkt vor Ort bedarfsgerecht zu gestalten. Zudem beeinflussen regionale Gegebenheiten sowohl das Auftreten von Erkrankungen wie auch den Versorgungsprozess. Dies unterstreicht den Bedarf nach einer regional koordinierten und gesteuerten Gesundheitsversorgung, die alle Versorgungsbereiche (ambulant, stationär, Prävention, Gesundheitsförderung, Rehabilitation, Pflege) im Blick hat. Aufbauend auf den Erfahrungen der dreijährigen Modellphase „Zukunftsregionen Gesundheit“ sollen im Rahmen der Gesundheitsregionen Niedersachsen Landkreise und kreisfreie Städte Niedersachsens in die Lage versetzt werden, kommunale Strukturen aufzubauen, auf deren Grundlage eine zukunftsfeste gesundheitliche Versorgung vor Ort sichergestellt werden kann. Die Evaluation der Modellphase zeigte, dass mittels dieser Strukturen die Vernetzung intensiviert, die Felder der Gesundheitsversorgung und -förderung neu überdacht und in Folge dessen neue Ansätze als Antworten auf die beschriebenen Herausforderungen entwickelt werden konnten.
Umfeld
Niedersachsen erstreckt sich über eine Fläche von rund 47.613 km2 und hat 7,963 Mio. Einwohner, die sich auf 37 Landkreise, acht kreisfreie Städte und die Region Hannover verteilen. Ca. 82 % der Fläche bestehen aus Wald- und Landwirtschaftsflächen. Niedersachsen hat 8 Großstädte, wobei die Landeshauptstadt Hannover mit Abstand die meisten Einwohner aufweist.
Konzept
Die Projektstruktur sieht neben einem landesweiten Lenkungsgremium den Aufbau regionaler Steuerungsgruppen vor. Diese lenken den Prozess vor Ort. Weiteres Element einer Gesundheitsregion ist die Einrichtung bzw. der Einbezug von Arbeitsgruppen zu den jeweiligen regionalen Themenschwerpunkten (z. B. ärztliche Versorgung, pflegerische Versorgung, Prävention und Gesundheitsförderung, gesund aufwachsen). Darüber hinaus wird in jeder Gesundheitsregion eine Koordinierungsstelle etabliert sowie im regelmäßigen Turnus eine Gesundheitskonferenz durchgeführt. Überregional wird der Prozess durch die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. (LVG & AFS) begleitet. Dabei wird die regionale Arbeit vor Ort beraten und unterstützt, es finden regelmäßige Weiterbildungs- und Vernetzungstreffen der regionalen Koordinierungskräfte sowie die Organisation einer landesweiten Fachtagung statt. Kennzeichnend für das Projekt ist der ganzheitliche Ansatz, der darauf abzielt, aufbauend auf den Erfahrungen der dreijährigen Modellphase, die Akteure aus den verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens miteinander zu vernetzen und die sektorenübergreifende Zusammenarbeit zu optimieren.
Gründungsjahr
2013
Initiatoren
Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, AOK Niedersachsen, Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen
Finanzierung
Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, die AOK Niedersachsen, die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, die Ersatzkassen, der BKK Landesverband Mitte, die Ärztekammer Niedersachsen und die IKK classic fördern den kommunalen Strukturaufbau sowie innovative Projektideen. Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung finanziert darüber hinaus die landesweite Prozessbegleitung durch die LVG & AFS und regionale Budgets.
Organisationsform
Gesundheitsregion
Modellgröße und Kooperationspartner
Neben dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung unterstützen die AOK Niedersachsen, die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, die Ersatzkassen, der BKK Landesverband Mitte, die Ärztekammer Niedersachsen und die IKK classic die Gesundheitsregionen Niedersachsen. Die LVG & AFS ist mit der Prozessbegleitung beauftragt und berät beim Aufbau der Gesundheitsregion. Darüber hinaus sind weitere Partner eingebunden. Gegenwärtig beteiligen sich 37 Landkreise und kreisfreie Städte Niedersachsens an dem Projekt (Stand: Februar 2019).
Innovative Elemente
- Es werden integrierte kommunale Gesundheitsstrategien entwickelt und bei Bedarf andere Fachbereiche einbezogen, wie z. B. Raumplanung beim Thema Mobilität. - Landkreise fungieren als zentrale Steuerungs- und Planungsinstanz. - In regionalen Steuerungsgruppen kooperieren und vernetzen sich die zentralen Akteure im Gesundheitswesen vor Ort. - Gute Kommunikation aller Beteiligten treibt Prozesse voran und lässt regionale Notwendigkeiten deutlich werden. - Eine Vernetzung mit den zentralen Akteuren des Gesundheitswesens auf Landesebene ist gegeben (z. B. über Einbindung der Gesundheitsregionen in das gemeinsame Landesgremium). - Es entstehen innovative Modellprojekte vor Ort, die Impulse für die Weiterentwicklung des Gesundheitssystems aufzeigen. - Gesundheitsregionen vernetzen sich auch überregional, wodurch ein intensiver Prozess des voneinander Lernens angestoßen wird. - Im Rahmen von Gesundheitskonferenzen werden verschiedene (Bevölkerungs-)Beteiligungsformate angeboten.
Kontaktdaten
Dr. Maren Preuß & Lea Oesterle Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. Fenskeweg 2 30165 Hannover Telefon: Maren Preuß: 0511/21559905; Lea Oesterle: 0511/21559906 E-Mail: maren.preuss@gesundheit-nds.de; lea.oesterle@gesundheit-nds.de Homepage: http://www.ms.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=28254&article_ id=119925&_psmand=17 & http://www.gesundheit-nds.de/index.php/arbeitsschwerpunkte-lvg/innovation-in-der-gesundheitsversorgung/397-gesundheitsregionen