Suchtarbeitskreis Regensburg

Modellschwerpunkt
Psychische Erkrankungen
Standort
Regensburg, Bayern
Ausgangssituation
Da das Thema Sucht verschiedene Fachbereiche betrifft, wurde eine interministerielle (Soziales, Gesundheit und Justiz) fächerübergreifende Arbeitsgruppe gegründet. Aus dieser erging ein formeller Auftrag an das Gesundheitsamt, einen Arbeitskreis zum Thema Sucht einzurichten und dessen Geschäftsführung zu übernehmen. Daraus gingen interdisziplinäre Unterarbeitsgruppen zu den drei Hauptthemen Prävention, Behandlung sowie Nachsorge / Selbsthilfe hervor.
Umfeld
Regensburg mit ca. 137.000 Einwohnern ist Bezirkshauptstadt der Oberpfalz und größte Stadt im Landkreis (ca. 185.000 Einwohner). Für die Versorgung von Suchtpatienten stehen in der Stadt Regensburg unter anderem ein psychiatrisches Bezirkskrankenhaus und Beratungsstellen zur Verfügung. Im Landkreis gibt es Regionen, in denen Suchtpatienten unter Substitutionstherapie weite Anfahrtswege zu Ärzten oder Selbsthilfegruppen haben. Zudem finden niedergelassene Ärzte den Umgang mit Suchtpatienten ein eher schwieriges Thema und engagieren sich weniger in diesem Bereich.
Konzept
Der Suchtarbeitskreis besteht mittlerweile aus sechs Untergruppen zu den Themen Suchtprävention, Sucht und Arbeitswelt, Nachsorge und Rehabilitation, Illegale Drogen, Frauen und Sucht sowie Substitution, in denen verschiedene Berufsgruppen (z.B. Hausärzte, Psychiater, Sozialarbeiter, Lehrer) zusammenarbeiten. Die einzelnen Arbeitsgruppen treffen sich jeweils fünf - bis sechsmal im Jahr; zusätzlich kommen alle Mitglieder zweimal im Jahr zu einer Plenumssitzung zusammen. Ziele sind die fachliche Vernetzung und Fortbildung der Mitglieder, das Aufdecken von regionalen Versorgungslücken und die Erarbeitung von Verbesserungsvorschlägen, sowie die fachliche Beratung politischer Gremien.
Gründungsjahr
1979
Initiatoren
Gesundheitsamt Regensburg, Leiter der Suchtabteilung des Bezirkskrankenhauses, verschiedene Berufsgruppen aus dem Bereich Suchtbehandlung und den Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und Personen aus dem Bereich Prävention (Schule).
Finanzierung
Die Mitarbeit im Arbeitskreis wird überwiegend ehrenamtlich geleistet. Die Geschäftsführerin wird durch das Gesundheitsamt und der Vorsitzende des Arbeitskreises durch das Bezirksklinikum finanziert. Die externe Finanzierung erfolgt durch öffentliche Mittel der Stadt Regensburg, durch einzelne Sponsoren, eine Kooperation mit einer Stiftung sowie durch Spenden an das Gesundheitsamt. Zudem können die Räumlichkeiten der Institutionen, in denen die Mitglieder arbeiten, kostenfrei für Sitzungen genutzt werden.
Organisationsform
Gesundheitsnetz
Modellgröße und Kooperationspartner
Im Arbeitskreis Sucht kooperieren insgesamt ca. 150 Mitglieder aus unterschiedlichen Bereichen (Hausärzte, Psychiater, Pflegepersonal, Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen, Sozialdienste, Kliniken und Reha-Einrichtungen). Die themenbezogenen Arbeitsgruppen haben je 10-20 Mitglieder. Hinzu kommen Kooperationen im präventiven Bereich (z.B. mit Schulen) und bei bestimmten Projekten mit Krankenkassen.
Innovative Elemente
Kooperation und breite Vernetzung von Partnern aus unterschiedlichen Berufsgruppen und Sektoren des Sozial- und Gesundheitswesens, sodass das Thema Sucht aus verschiedenen wichtigen Perspektiven beleuchtet und praktisch bearbeitet werden kann.
Kontaktdaten
Frau Helga Salbeck Landratsamt Regensburg, Gesundheitsamt für Stadt und Landkreis Regensburg Altmühlstrasse 3, 93059 Regensburg Telefon: 0941-4009-740 E-Mail: helga.salbeck@landratsamt-regensburg.de Homepage: www.suchtinfo-oberpfalz.de; www.landkreis-regensburg.de